Veränderungen in Burkina Faso

Die terroristischen Gruppen im Land erhalten immer mehr Einfluss und Macht. Das Militär war deswegen so unzufrieden mit der Politik des Präsidenten Roch Marc Kaboré, dass es am 24. Januar zu einem Putsch kam, bei dem Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba die Führung übernahm. Nachdem der Großteil der Bevölkerung anfangs den neuen Machthabern zujubelte, hat sich die Euphorie mittlerweile gelegt, denn bisher gelang es der selbsternannten Regierung kaum den Terror zu stoppen. In Bobo-Dioulasso selbst ist es nicht gefährlich, aber vereist man, sind nicht alle Straßen zu jeder Uhrzeit sicher.

Größere Sorgen machen Pastor Moise und allen anderen Mitarbeitern vor Ort die steigenden Preise. Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass durch die fehlenden Transporte von Weizen, Gerste und Düngermittel aus der Ukraine auch Afrika stark betroffen ist. Die Lebensmittelpreise sind noch höher gestiegen und steigen weiter. Die UN schätzt, dass 18 Millionen Menschen in der Sahelzone in den nächsten drei Monaten ernsthaft Hunger leiden werden. Auch wir in Deutschland bekommen diese Veränderungen zu spüren. Vielen Dank an dieser Stelle, dass Sie mit Ihrer Patenschaft weiterhin unterstützen.

Neustart im Oktober 2021

Am 29. September 2021 wurde der neue Jahrgang im Zentrum begrüßt. Die Schlafräume wurden eingerichtet und die Betten verteilt. Der Unterricht begann schließlich am 4. Oktober. Der neue Kurs zum Stoffe färben ist sehr gut angelaufen, so dass die Mädchen nun sogar in der Farbe des Zentrums Stoffe färben konnten und daraus die neuen Uniformen nähten. Die Ergebnisse sehen Sie auf dem Foto.

20-jähriges Jubiläum

Am 11. Oktober 2021 wurde das 20-jährige Bestehen des Dorcas Zentrums symbolisch mit einem Kuchenanschnitt und einem Gottesdienst gefeiert. Leiterin Elisabeth Oubda dankte Gott besonders für den Segen und die Gnade, die sie über all die Jahre empfangen haben, um Menschen in Not zu helfen.

Verdienstorden für Elisabeth

Nur zwei Monate später erhielt Elisabeth am 11. Dezember, anlässlich des Nationalfeiertages zur Unabhängigkeit, den Verdienstorden für Jugend und Sport, für ihren Einsatz für die burkinische Jugend.  Sie hat es sich wirklich verdient. Seit vielen Jahren trägt sie die große Verantwortung für das Ausbildungszentrum und investiert sich selbst in voller Hingabe.

Haare frisieren

Hier ein paar Eindrücke aus dem Friseuratelier. Anders wie bei einem typisch deutschem Friseurbesuch, werden in Afrika häufig Haarverlängerungen genutzt, um schöne Frisuren zu machen. Dabei können unterschiedliche Farben und Stile verwendet werden. Die Auszubildenden lernen unterschiedlichste Flechttechniken kennen. Auch Perücken können hergestellt und getragen werden.  Ein großer Unterschied ist auch das Verhältnis zwischen zeitlichem Aufwand und der Bezahlung. Bis eine Flechtfrisur fertig ist kann eine bis zu zehn Stunden vergehen, wofür die Frisörinnen (häufig arbeiten mehrere parallel an einer Kundin).

Container

Am 04.12.2021 rollte der Container in Oelsnitz los. Bei eisigen Temperaturen haben die zwölf ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen die 150 Nähmaschinen, 10 Doppelstockbetten, Werkzeuge für Schweißer und Tischlerausbildung, 3 Tonnen Stoffe, Schulmaterial (Hefte und Stifte), Matratzen, medizinisches Verbrauchsmaterial und vieles mehr verladen. Am 28. Februar konnte der Container schließlich in Bobo-Dioulasso bei ca. 30° C entladen werden. Mal wieder ein großer Kraftakt unter herausfordernden Bedingungen.

Abschlussfeier und große Jubiläumsfeier

Und schon wieder ist es der 11. Tag im Monat, dass es etwas zu feiern gab. Im Juni wurden den 53 Absolventinnen feierlich die Zertifikate und die Nähmaschinen überreicht. Zu diesem Anlass kamen die Eltern, die Kirchgemeinde und auch ehemalige Absolventinnen. Insgesamt waren es um die 500 Gäste. Zusätzlich konnten sieben Frauen ihre Friseurausbildung nach zwei Jahren abschließen. Antoinette, eine der Ausbilderinnen, schenkte zu diesem Anlass dem Zentrum ein Motorrad. Ein weiteres Motorrad spendete die Kirchgemeinde. Dankbar schauen wir zurück auf die vergangenen 20 Jahre, in denen mehr als 1.500 Mädchen ausgebildet und mit einer Nähmaschine ausgestattet wurden. Hinter den Zahlen stehen die Schicksale einzelner junger Frauen, deren Leben durch die Ausbildung positiv verändert wurde. Und an dieser Veränderung haben Sie mitgewirkt. Herzlichen Dank dafür. Besonders für die Mädchen, die wegen des Terrors fliehen mussten, war es eine große Hilfe im Dorcas Zentrum Schutz und eine Ausbildungsmöglichkeit zu finden. Zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 wurden 10 Mädchen aus Kaya aufgenommen. Nur fünf von ihnen haben durchgehalten und blieben, um die Ausbildung abzuschließen.  Manche sind auch wieder zurück in ihre Heimat gegangen, da sich die Lage dort wieder verändert hatte. Eine von ihnen hat letztes Jahr die Friseurausbildung abschlossen. Drei der jungen Frauen verlassen nun mit ihrem Abschluss das Zentrum und eine weitere wird voraussichtlich nächstes Jahr die Ausbildung beenden können. 

Aktuelles & Zukunftsideen

Für das Personal und die Auszubildenden wurden nun noch mehr Materialien und Maschinen angeschafft. Das erleichtert den Mädchen das Lernen und beschleunigt die Ausbildung.

Unter den Auszubildenden sind auch viele islamische Frauen, welche durch die Ausbildung auch den christlichen Glauben kennenlernen konnten. Einige von ihnen haben sich auch entschieden diesen Glauben anzunehmen. Sechs von Ihnen haben sich am 13. Februar taufen lassen.

Es ist weiterhin geplant einen zusätzlichen Kurs in die Ausbildung zu integrieren, bei dem die Mädchen lernen Taschen, Schuhe und Schmuck aus Stoff herzustellen. Dies eröffnet Ihnen noch weitere Möglichkeiten, um Einnahmen zu erzielen. Bisher gibt es wenige Schneidereien, selbst in der großen Stadt in Bobo-Dioulasso, welche die bunten Accessoires produzieren. Es könnte also ein lukratives Geschäft werden. Da das Zentrum weit außerhalb liegt, wollen sie ein Atelier in der Stadt eröffnen, um die Produkte auch dort zu verkaufen.