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Ghana

Ghana ist ein westafrikanischer Staat am Golf von Guinea. Das Land ist bekannt für seine artenreiche Tierwelt, die alten Festungen und einsamen Strände.

In Ghana betrieben europäische Kolonialherrscher drei Jahrhunderte lang den größten Sklavenhandel Afrikas. Doch Ghana war auch einer der ersten Staaten Afrikas, der sich seine Unabhängigkeit erkämpfte. Früher wurde das Land auch „Goldküste“ genannt, denn in den Böden und Flüssen fanden die damaligen Kolonialherren riesige Goldvorkommen. Auch heute noch ist Ghanas wichtigstes Exportgut Gold.

Amtssprache: Englisch

Hauptstadt: Accra

Staats- und Regierungsform: präsidentielle Republik

Fläche: 238.537 km²

Einwohnerzahl: 30,95 Mio. (Schätzung 2019)

Ghanas Geografie

Ghana liegt am Golf von Guinea: dort, wo der Atlantische Ozean im Norden und im Osten auf die Küsten der westafrikanischen Länder trifft. Das Land grenzt im Westen an die Elfenbeinküste, östlich an Togo und im Landesinneren an Burkina Faso.

Im Vergleich ist Ghana ungefähr so groß wie Großbritannien, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist. Das Land zählt etwa 31 Millionen Einwohner und ist in zehn Verwaltungseinheiten aufgeteilt, vergleichbar mit den Bundesländern in Deutschland. Im Süden des Landes, an der Küste, liegt Ghanas Hauptstadt Accra. Heute zählt Accra Schätzungen zufolge mehr als drei Millionen Einwohner. Die Stadt wächst rasant, denn viele Menschen ziehen mit der Hoffnung auf Arbeit von den Dörfern in die Hauptstadt.

Sprache und Bildung

Die Amtssprache in Ghana ist Englisch, ein Erbe der britischen Kolonialmacht. Englisch wird in Ghana von allen Menschen mit Schulbildung gesprochen, alles in allem von rund 60 Prozent der Bevölkerung. Im Land besteht Schulpflicht und das erklärt, warum die meisten qualifizierten ausländischen Arbeiter in westafrikanischen Ländern aus Ghana stammen: Ingenieure, Ärzte, Piloten, Lehrer, Krankenschwestern, Maurer, Mechaniker und viele mehr.

Reich an Landschaften...

Ghana ist ein tropisches Land, das klimatisch vom nahen Äquator beeinflusst wird. So gibt es in Ghana keine vier Jahreszeiten, sondern nur eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. Die Trockenzeit ist sehr heiß, die Regenzeit schwülwarm. Die Landschaften in Ghana wechseln schnell: Es gibt Dickicht, Grasland, Savanne und auch Regenwald. Vor allem in den tropischen Wäldern ist vieles noch weitgehend unerforscht. Dort gibt es uralte riesige Bäume und exotische Pflanzen.

… und Bodenschätzen

Ghana versucht heute, sich von den Monokulturen aus der Kolonialzeit zu trennen und konzentriert sich mehr auf seine einheimischen Produkte wie Sheabutter, Baumwolle und Kolanüsse. Auch die Viehzucht gewinnt an Größe, vor allem Schafe, Rinder und Ziegen werden im ganzen Land gezüchtet. Gold ist und bleibt das wichtigste Exportgut des Landes. Es macht über 30 Prozent vom gesamten Export aus. Ghana besitzt eine Vielzahl unterschiedlicher Bodenschätze, deren Reserven bisher wenig oder noch gar nicht aus dem Boden geholt werden.

Sklavenhandel an der Küste Westafrikas

Die ersten Europäer kamen im 15. Jahrhundert nach Ghana. Dort trafen sie auf das Volk der Ashanti. Die Portugiesen konzentrierten sich zunächst auf den friedlichen Handel. Aber mit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 entstand für sie im neuen Land ein großer Bedarf an billigen Arbeitskräften. Ab 1505 begannen die Sklaventransporte. Ghana war mehr als drei Jahrhunderte lang der größte Sklavenumschlagplatz Afrikas. Bis heute erinnern die Sklavenburgen entlang der Westküste Afrikas an dieses dunkle Kapitel der ghanaischen Geschichte.

Weg in die Unabhängigkeit

1820 erklärten die Briten Ghana unter dem Namen „Goldküste“ zu ihrer Kolonie. Trotz einheimischer Widerstände waren die Ghanaer zunächst machtlos gegen die überlegene Besatzungsmacht. Die Geschichte des unabhängigen Ghanas begann mit dem Politiker Kwame Nkrumah. Er setzte sich an die Spitze der Widerstandsbewegung, organisierte Streiks und Boykotte und war somit maßgeblich daran beteiligt, dass sich Ghana am 6. März 1957 als erstes schwarzafrikanisches Land von der Kolonialherrschaft befreite. Nkrumah wurde zum ersten Staatspräsidenten Ghanas gewählt, aber er war umstritten.

Das schwarze Gold bestimmt die Zukunft

Ghana gilt als eine der wenigen funktionierenden Demokratien in Afrika und ist damit Vorbild für den ganzen Kontinent. Politisch gilt das Land als stabil, auch die Wirtschaft ist relativ breit aufgestellt. Trotzdem gehört Ghana zu den ärmsten Ländern der Welt. Es hat wie jedes Entwicklungsland mit Schulden, wenig Kapital, fallenden Weltmarktpreisen und einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Seit 2007 haben die Ghanaer aber eine neue Perspektive. Vor der Küste wurden Ölfelder entdeckt. Ein Gesetz soll garantieren, dass einheimische Unternehmen ausreichend beteiligt werden. Doch den Großteil der Lizenzrechte haben sich bisher schon ausländische Firmen gesichert. Die Zukunft des Landes wird wohl vom Erdöl abhängen oder vielmehr von denjenigen, die davon profitieren.

Bevölkerung

Die Einwohner Ghanas werden heute korrekt als Ghanaer bezeichnet. Die Lebenserwartung lag 2019 durchschnittlich bei 64,1 Jahren – die zweithöchste in Westafrika –, wobei die hohe Kindersterblichkeit und Säuglingssterblichkeit eine der Hauptursachen für den im Vergleich mit der westlichen Welt niedrigen Wert ist. Aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung und einer Aufklärungsarbeit im Bereich der Hygiene sinkt die Rate der Kindersterblichkeit kontinuierlich. Die Bevölkerungsstruktur stellt die klassische Bevölkerungspyramide dar. 37,4 % der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt. Jährlich ist ein Bevölkerungswachstum von 2,2 % zu verzeichnen, das geringste Bevölkerungswachstum aller Staaten im südlichen Westafrika.

 

Es gibt eine ausgeprägte Wanderungsbewegung vom Land in die Städte. Dort besteht allerdings eine immer höher werdende Arbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen.

Quellen

https://www.planet-wissen.de/kultur/afrika/ghana/index.html (Stand 2021)

https://www.google.com/search?q=ghana&source=lmns&bih=722&biw=1536&client=firefox-b-d&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwig-K_vjrfvAhWUp3EKHVoxBKQQ_AUoAHoECAEQAA (Stand 2021)

https://de.wikipedia.org/wiki/Ghana (Stand 2021)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Ghana-Flag.jpg (Stand 2021)

Partnerorganisationen

In Ghana arbeitet Kinderhilfe Westafrika e.V. mit drei Partnerorganisationen zusammen:

Firm LifeLine Ministries - FLM

Die Partnerorganisation Firm LifeLine Ministries (FLM) wurde vom Pastorenehepaar Daniel und Elizabeth Ayembilla gegründet und hat ihren Sitz in Jirapa, einer Kleinstadt im Nordwesten Ghanas. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, marginalisierte Gruppen zu unterstützen und ihnen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Dies geschieht unter anderem im Rahmen eines Nachhilfeprogramms für Waisenkinder und Kinder aus schwierigen Lebenssituationen (siehe OVC Programm) sowie mit Hilfe von Alphabetisierungskursen und verschiedenen Workshops zur Einkommensförderung für Frauen. Zudem baute die Organisation FLM mit Unterstützung der Stiftung Nord-Südbrücken ein Informatikzentrum für Kinder und Jugendliche. Seit 2009 entsendet die Kinderhilfe Westafrika Freiwillige in dieses Projekt.

Christ Frontiers Mission International - CFMI


Christ Frontiers Mission International (CFMI) ist ein Verein, der sich seit 2001 im Norden Ghanas im Rahmen gemeinwesenbasierter Projekte für benachteiligte Bevölkerungsschichten einsetzt. Diese liegen überwiegend im Bereich Bildung, Gesundheit und Wasserversorgung. In Bolgatanga und Zuarungu, im Nordosten Ghanas, betreibt der Verein zwei International Frontiers Schulen, die aus Kindergarten, Vor- und Grundschule bestehen. Zudem hat der Verein mehrere Gemeinwesenprojekte in der Region aufgebaut, in deren Rahmen u.a. Jugend- und Frauengruppen, sowie Waisenkinder und benachteiligte Kinder gefördert werden.

Methodist Development and Relief Services


Die Methodist Development and Relief Services ermöglichen armen und benachteiligten Bevölkerungsgruppen in 22 Gesundheitszentren landesweit den Zugang zu Gesundheitsdiensten und führen Aufklärungskampagnen zu Themen wie HIV/Aids und Hygiene durch. Die Methodist Lawra Clinic ist eines dieser Gesundheitszentren und liegt im Nordwesten Ghanas, nahe der Grenze zu Burkina Faso. In der Klinik sowie im Rahmen mobiler Einsätze in den umliegenden Dörfern werden jährlich mehr als 16.000 Konsultationen durchgeführt. Zudem ist ein Heim für Waisenkinder und benachteiligte Kinder an die Klinik angegliedert.

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