waisenhaus „Tabitha Dorcas“

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Benin, Mougnon

Waisenhaus „Centre Tabitha Dorcas“

Waisenhaus für Kinder aus schwierigen Verhältnissen.  Mit der Vision „Hilfe zur Selbsthilfe“, werden Projekte zur Eigenfinanzierung des Waisehauses umgesetzt. Auch die Kinder werden zu einem langfristig selbstständigen Leben befähigt.

die Kinder

Viele der aufgenommenen Kinder kennen ihre eigenen Eltern nicht und wurden von anderen Familienmitgliedern ins Centre geschickt. Andere werden gesellschaftlich verstoßen, da sie als „Hexenkinder“ bezeichnet, und damit für den Tod eines Elternteils verantwortlich gemacht wurden.
In Kooperation mit lokalen Autoritäten werden auch diese Kinder ins Zentrum gebracht. Wenn ihre familiäre Situation geklärt ist, werden sie meist langfristig aufgenommen. Hier haben sie die Garantie auf Bildung und die Deckung ihrer Grundbedürfnisse. Langfristiges Ziel ist immer eine Reintegration in ihre Familien, soweit dies möglich ist.

Partner organisation

Gegründet wurde das Centre Tabitha Dorcas von Pastor Ernest Ahouignan und seiner Frau im Jahr 2011 in Kooperation mit der Organisation ASPAB (Association de Solidarité et de Promotion des Actions à la Base). ASPAB setzt sich lokal für Kinder und Frauen in schwierigen sozialen Verhältnissen ein.

Aktuell halten die Leitung Déo Gratias und Jaelle Ahouignan, die in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Mit der Vision Hilfe zur Selbstständigkeit arbeiten sie zielstrebig daran, das Waisenhaus auf eigenen Füßen stehen zu sehen. Auch die älteren (ehemaligen) Waisenhauskinder werden einbezogen.

Jean ist erst 4 oder 5 Jahre alt. Allerdings hat er schon vieles erlebt, was die meisten von uns hoffentlich nie erleben werden: Jean ist im Gefängnis aufgewachsen. Seit er denken kann, kennt er nichts anderes als hohe Mauern mit Stacheldraht, Polizisten mit ihren Hunden und einen Alltag, in dem man um alles kämpfen muss. Für Jean war es normal, geschlagen zu werden und sich dementsprechend auch selbst zu verteidigen. Diesen Alltag konnte Jean natürlich nicht einfach zurücklassen, als er schließlich ins Waisenhaus kam. Dort musste er erstmal lernen, dass es Regeln im Umgang miteinander gibt. Außerdem durfte er Annahme und Akzeptanz erfahren, für die er sich nicht erst behaupten muss. Für den kleinen Jean war das Waisenhaus eine völlig neue Welt. Hier wird nicht geschlagen und stattdessen lebt man wie in einer großen Familie, in der jeder akzeptiert ist. Die bedingungslose Liebe der Betreuer und die Fürsorge der anderen Kinder begannen den kleinen Jean zu verändern. Mittlerweile fühlt er sich wohl im Waisenhaus und ist bereits Teil der Familie geworden. Schön zu sehen, dass einfache Liebe und Annahme ein gebrochenes Kinderherz wieder heilen können.

Entstehung

Das Waisenheim „Centre Tabitha Dorcas“ wurde 2011 von Pastor Ernest Ahouignan gegründet und 2018 vom Staat anerkannt. In der herausfordernden Arbeit mit all den Kindern wurde er hingebungsvoll von seiner Frau Florentine Ahouignan unterstützt, die sich um das leibliche Wohl und die medizinische Versorgung der Kinder kümmerte.

Dass Ernest das Waisenhaus gründete, beruht auf einem einschneidenden Erlebnis. Beinahe verunglückte er bei einen schweren Autounfall.  Im Moment des Unfalls dachte er noch an seine eigenen Kinder und wusste, wenn diese als Halbwaisen aufwachsen würden, hätten sie keine guten Zukunftschancen. Nachdem er aus einem zweimonatigen Koma in Folge des Unfalls erwachte, war für ihn klar, dass er von Gott einen Auftrag bekommen hatte: er soll ein Waisenhaus gründen. Denn unabhängig von seinen eignen Kindern gibt es in Benin Tausende, deren Eltern nicht die gleiche Bewahrung wie Ernest erfahren haben.
Mit Hilfe von ASPAB-BENIN (Association de Solidarité et de Promotion des Actions à la Base), einer sozialen Organisation, die er selbst mitgegründet hat, begann er sein Vorhaben zu realisieren – mit Erfolg. Trotz vieler Herausforderungen und vor allem stetigem Geldmangel, wuchs das Waisenhaus von Tag zu Tag weiter. 2013 wurde die Organisation „Kinderhilfe-Westafrika“ auf dieses Projekt aufmerksam und eine Patnerschaft wurde ins Leben gerufen.
Im Jahr 2020 übergab Pastor Ernest die Leitung des Waisenhauses an seine beiden Töchter Jaelle und Déo Gratias, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Momentan leben ca. 25 Kinder im Heim, weitere Kinder werden in Gastfamilien unterstützt.

Ernest und Florentine Ahouignan (Gründer)

Jaelle und Déo Gratias Ahouignan (Leiterinnen)

Kinder

Patenschaften

Paten gesucht

Alltag im Waisenhaus

Der Tag startet meist gegen fünf Uhr morgens mit einem Gebet und Lobpreis. Anschließend teilt sich die Gruppe in die unterschiedlichen Aufgaben. Es wird der Hof gefegt, die Küche geputzt, sich bereits für die Schule fertig gemacht, oder noch einmal kurz geschlafen, wenn noch etwas Zeit bis zum Unterrichtsstart ist.

Gegen 7 Uhr beginnt für die meisten die erste Schulstunde. Zur Schule gehen alle in Kleingruppen zu Fuß, da sie nur ca. 10 Minuten entfernt liegt. Hierbei ist viel Eigenverantwortung gefragt. Die Ältesten haben dabei immer die Zeit für die Jüngeren im Blick, damit ja keiner zu spät kommt. Nach dem französischem Schulsystem dauert der Unterricht für die Grundschüler bis ca. 17 Uhr, während die Älteren bis teils 19 Uhr in der Schule sind. Gegen 10 Uhr wird das verspätete Frühstück an die Schule gebracht. Zur Mittagspause von ca. 12.30-14/15 Uhr kommen alle zum gemeinsamen Mittagessen und Ausruhen zurück nach Hause.

Mittwochs endet der Unterricht für alle bereits mit der Mittagspause. Dann gibt es Zeit für Freizeitaktivitäten, wie Hausarbeiten, Wäche waschen oder auch der Kirchenchor für die älteren Kinder. 

Je nach Schulablauf gibt es gegen 17.30 Uhr noch einmal einen „Snack“, klassisch Bui, also flüssig gekochter Maisbrei mit etwas Zucker und Erdnussticks. Abends findet eine gemeinsame Hausuaufgabenbetreuung statt, in der die Großen den Kleinen helfen. Alle anderen haben feste Rollen im Haushalt. Gegen 20 Uhr findet das Abendessen statt. Die Kleinen haben dann noch etwas Zeit zum spielen, während die Großen sich dann an ihre eigenen Aufgaben und Übungen machen.

Beim Gartenbau-Projekt helfen alle gerne mit.

Leiterin Jaelle präsentiert stolz die ersten geernteten Karotten.

Die Fischzucht des Waisenhauses.

Beim Projektbesuch auf der Rundreise im Frühjahr 2024. Die Kinder des Waisenhauses mit Leiterin des Waisenhauses, Jaelle, Torsten und Freiwilligen.

Paten gesucht

Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie den Kindern eine gute Ernährung, unterstützen die Schubildung, schenken ein Zuhause, medizinische Versorgung und eine liebevolle Betreuung.